Heute ist „Tag des Fahrrads“ –
und für mich eine schöne Gelegenheit, an einen begabten Grafiker der 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts zu erinnern: an Albert Rose aus Freiburg.
Zwischen 1934 und 1940 lieferten sich die Freiburger Fahrradhändler eine heftige Konkurrenz – und das vor allem im Anzeigenteil der „Freiburger Zeitung“. Besonders taten sich dabei die Firma Johann Hilmers, Unterlinden 10 (gibt’s heute noch) und die Firma Theodor Dörr in der Rotteckstraße 5 hervor. In fast täglichen Kleinanzeigen warben sie um Kunden – und oft mit Abbildungen von Alltagsszenen, die etwas mit Fahrrädern zu tun hatten und zum Schmunzeln anregen sollten.
Die Firma Dörr hat dafür Albert Rose engagiert, der bis 1939 für Dörr, aber auch für etliche andere Freiburger Firmen arbeitete. So auch für die „Freiburger Zeitung“, der er einen Zeitungskopf für die Seiten der Hitler-Jugend entwarf. Er hat aber auch für das vermutlich jüdische Textilgeschäft Elsbach, Bertholdstraße 13, gearbeitet – und das bis 1935, als Juden nicht mehr inserieren durften.
Albert Rose wohnte zuerst in der Heimatstraße 6 in Freiburg, später in der Ekkebertstraße 25. Sein Name ist letztmals im Adressbuch 1939 aufgeführt. Leider verlieren sich 1940 seine Spuren. Was aus ihm geworden ist, weiß ich leider nicht. In den Adressbüchern von Freiburg, auch denen nach 1945, taucht sein Name jedenfalls nicht mehr auf.
Rose ist auch ein jüdischer Name und auf der Liste jener Juden, die im Oktober 1940 nach Gurs in Südfrankreich deportiert und dort ermordet wurden, steht auch ein Mann namens Albert Rose. Leider gibt es auf der Database von Yad Vashem keine weiteren Angaben zu ihm.
Hier nun eine Auswahl der besten Anzeigen von Albert Rose – für die Firmva Dörr, aber auch für andere Unternehmen in Freiburg (mit Dank an die Universitätsbibliothek Freiburg, aus deren Internet-Angebot die Abbildungen stammen):
