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Schaurig schön: Völkerschlachtdenkmal

In Leipzig gibt es auch sonst genug Sehenswertes, doch dieses Denkmal hat auch seinen, nicht nur historischen, Reiz. Den Militaristen und Nationalisten unter Kaiser Wilhelm II., den Nazis wie auch dem DDR-Regime diente das Denkmal als willkommenes Symbol ihres Machtwillens. Seit seiner Einweihung im Jahr 1913, dem 100. Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig, die das Ende von Napoleon I. einleitete, war es aber mehr und mehr verfallen, bis sich die Stadt Leipzig und das Land Sachsen 1999 entschlossen, die große Sanierungsaufgabe anzugehen. Zig Millionen, auch durch Spenden aufgebracht, flossen in Wiederherstellung und Modernisierung dieses 91 Meter hohen Kolosses mit seiner 68 Meter hohen Kuppelhalle im Innern. Vor einem Jahr war die Sanierung vollendet.

Karl Schwarzenberg, der ehemalige tschechische Außenminister und Nachkomme jenes Mannes, der im Oktober 1813 bei Leipzig die siegreichen Heere über Napoleon anführte, sagte 2013 beim 100. Geburtstag in der Ruhmeshalle des Denkmals, dieses sei ein Auftrag, sich jeden Tag von neuem für ein friedliches Miteinander in Europa zu engagieren. In seiner Rede zweifelte er jedoch daran, „dass unsere Kinder und Enkelkinder so viel besser sind als unsere Großeltern“. Es ist zu fürchten, er hat recht.

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Das Völkerschlachtdenkmal war anfangs übrigens von einer riesigen Müllhalde umgeben - damals die billigste Art, einen künstlichen Hügel zu schaffen.


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